Am Gras ziehen

oder: scheiss drauf
Geduuuld.
Einatmen.
Laaass dir Zeiit.
Ausatmen.
und nochmal
Nimmmm dir Zeeeit.
Einatmen.
Alleeen Stress rauuus.
Ausatmen.
und nochmal
und nochmal
und nochmal
Es tut schon gut.
Fährt mich runter.
Und der Stress geht wirklich.
Ich kann es fühlen.
Alles braucht seine Zeit.
Der richtige Moment kommt.
Ich möchte mich jetzt nicht beeilen.
WENN MAN AM GRAS ZIEHT, WÄCHST ES NICHT SCHNELLER.
Kennst Du?
Ich hör das oft.
Von Menschen, die sich gerne Zeit nehmen.
Auf den richtigen Moment warten.
Auf passende Umstände.
Besseres Wetter.
Ja.
Nja.
Jein.
Nein.
Gleichzeitig ist es doch so.
Dass das eigentlich auch eine Ausrede ist.
Oder sein kann. Je nach Situation.
Denn das Gras wächst zwar nicht schneller, wenn wir daran ziehen.
Aber es wächst schneller, wenn wir uns um das Gras kümmern.
Es zum Beispiel düngen.
Und womit düngt man?
Richtig.
Mit Scheiss.
Wenn ich also an mir arbeite, dann kommt neben meinem Gold auch ein Haufen Scheiss hoch.
Und damit kann ich dann eben mein Gras düngen.
Und dem Scheiss dankbar sein dafür.
Was mir einst diente, was mich einst schützte, ist heute vielleicht etwas, das mich behindert.
Ein Scheiss.
Doch dieser Scheiss war einst Gold.
Und kann es wieder werden, für das Gras.
Und auf diesem Gras gehst du, stehst du, liegst du.
So wie man sich bettet, so schläft man.
In diesem Sinne: Scheiss drauf.